Konzert zum Thema „NACHHALTIG leben“
Am Freitag, den 05. Mai öffneten sich kurz nach 19 Uhr die Türen des großen Saals im Ulmer Haus der Begegnung. Es ist mucksmäuschenstill und wie magnetisch angezogen drehten sich die Köpfe der bereits im Saal wartenden Zuhörer zur Tür: der Chor Levantate zog ein und dessen Sängerinnen und Sänger nahmen ihren Platz auf der Bühne ein.
Unter der Leitung von Patty Kontogianni brach der Chor die Stille mit „Komm, schöner Tag“ (Th. Körner), „Abschied vom Walde“ (F. Mendelssohn) und „Der Weidenbaum“ (J. G. Rheinberger). Auf dem Klavier begleitete sie der in Griechenland geborene Meisterpianist Antonis Selemidis. Mit seinem Solo zu Schumanns „Waldszenen“ (Op. 82) zog er anschließend das ganze Publikum in seinen Bann. Während seines kräftigen Beifalls begann sich in den Zuschauerreihen etwas zu regen: Die beiden Schollchöre des Hans und Sophie Scholl-Gymnasiums reihten sich entlang der Seitenwände auf, gleichzeitig betraten mehrere Schollis die Bühne: die Theater- und UNESCO-AG präsentierten eine kleine Theateraufführung zum Thema „Klimaaktivismus?!“. Diese beschäftigte sich mit den verschiedenen Ansätzen des Klimaaktivismus, denen man in Deutschland und der Welt begegnen kann — angefangen bei den Klimaleugnern bis hin zur „letzten Generation“. Doch wie haben sich die UNESCO- und die Theater-AG in ein Chorkonzert eingeschlichen? Tatsächlich wurden sie einen Monat zuvor von Patty Kontogianni eingeladen, sich für das Konzert „NCHHALTIG leben“ ein Zwischenprogramm zu überlegen. Und so kam letztendlich ein bunter Mix aus Musik und Performance zusammen: auf der einen Seite stand der Chor, der Stücke gewählt hatte, die viel Optimismus und Aufbruchsstimmung vermittelten, auf der anderen Seite die UNESCO-AG, der es wichtig war, dass sich Klimaaktivismus mit der Zerstörung der Natur beschäftigen muss – ein ausbalanciertes und differenziertes Programm.
Nach dem Stück „Es geht eine dunkle Wolk’ herein“ von H. Distler passierte etwas Kurioses: der Tenor und der Bass begannen ihre Hände zu reiben. Dann stimmten auch die Schollis ein, die geduldig an den Wänden gewartet hatten. Die Geräusche mündeten in eine Body-Percussion, die einen wachsenden Sturm klanglich veranschaulichte. Das Wetter außerhalb des Gebäudes schien dabei mitmachen zu wollen, denn dort wütete ein Gewitter und beleuchtete die Fenster mit gleisenden Blitzen. Die Percussion ging in das Lied „The river is flowing“ (L. Maierhofer) mit einem Solo von Michaela Saiz-Munteanu (Bild oben, links) über. Sie führte auch die Schollis in einer Art Prozession auf die Bühne. Ein Poetry-Slam von Lorenta Dacaj und Johanna Hanisch mit dem von den beiden Scholl-Schülerinnen selbst verfassten Text „Die Erde schreit“ folgte.Dann taten sich Levantate und die Schollchöre zusammen und sangen gemeinsam J. Rutters Lieder „All things bright and beautiful“ und „For the beauty of the earth“. Dora Achangwa (Bild oben, rechts) aus der 10a glänzte beim anschließenden Solo von Michael Jacksons „Heal the World“, die Schollis unter Leitung von Musiklehrerin Ann-Kathrin Lutz untermauerten die Fakten zur Nachhaltigkeit auf großen Pappschildern. Das letzte Lied „Haye Hame“, einer afrikanischen Bitte um Regen, sangen alle Chöre zusammen.
Als die beeindruckten Besucherinnen und Besucher das Haus der Begegnung verließen, durften sie bei den Schülerinnen und Schülern noch Spenden loswerden, die der Natur zugutekommen sollen: für den Herbst ist eine Baumpflanzaktion zusammen mit dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland geplant, an der dann alle beteiligten Schollis mitmachen werden.
Neben den beiden Chorleiterinnen und ihren Chören sowie der UNESCO-AG ermöglichten die Lehrer und Lehrerinnen Eva Zick, Dominik Weihs, Regine Schöttge und Nina Mühleisen diesen inspirierenden Abend.
Michael Salát, KS2 PAG, Fotos: Gabriele Stautner