Chemieexkursion der 8a in das Schaubergwerk bei Aalen
Am 16. Juli hatte die Klasse 8a die Gelegenheit den „Tiefen Stollen“ in Aalen zu besuchen. Die Exkursion, die im Rahmen des Chemieunterrichts stattfand, vermittelte den Schülerinnen und Schülern einen faszinierenden Einblick in die Welt des Bergbaus und die harte Arbeit der Bergleute.
Mit dem Zug fuhr die Klasse zusammen mit ihrem Chemielehrer Markus Lenz und dem Klassenlehrer Carsten Berthold nach Wasseralfingen. Ein kurzes Stück zu Fuß musste dann noch überwunden werden, um am Eingang des Stollens anzukommen. In diesen kann nur mit einer kleinen Bahn eingefahren werden: mit einem gemeinsamen „Glück auf!“ ging`s los, die Bahn setzte sich elektrisch in Bewegung und der Berg verschluckte die ganze Klasse. Von den knapp 30 Grad außen merkte man innen nichts mehr – in Sekunden wechselte die Temperatur und wir spürten die etwa 11 Grad kühle Luft und waren sofort von der Atmosphäre unter Tage beeindruckt. Unser Führer Phillipp Anderlohr nahm sich viel Zeit, um uns die verschiedenen Begriffe und Werkzeuge des Bergbaus zu erklären: „Wusstest ihr, dass `Sohle´ den Boden bezeichnet und ein `Schlepper´ ein Schubkarren ist?“ Zudem wird unter Tage nicht gegangen, sondern nur „gefahren“. An diese Worte mussten wir uns erst einmal gewöhnen.
Etwas Besonderes war die Demonstration der alten Grubenlampen, die auch „Grubenfrosch“ genannt wird. Sie wurde früher mit Öl betrieben, die schwache Flamme erlaubte es nicht viel zu erkennen. Herr Anderlohr zeigte uns auch eine Carbidlampe, welche den Grubenfrosch später ablösten: hier wird aus Calciumcarbid mit Hilfe einer chemischen Reaktion brennbares Ethin gewonnen, das dann entzündet wird und etwas heller leuchtet. Er erzählte uns auch von der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute. Es war faszinierend zu sehen, wie die Bergleute früher gearbeitet haben. Wir bekamen LED-Lampen und setzen unsere Tour im Berg fort. Einer der spannendsten Momente war eine simulierte Sprengung. Obwohl es nur eine Simulation war, konnten wir die Spannung nachempfinden, der die Bergleute in ihrer gefährlichen zwölfstündigen Arbeit täglich ausgesetzt waren. So gewann man das sauerstoffhaltige Eisenerz, das dann ans Tageslicht gebracht und dort zu Eisen weiterverarbeitet werden musste. Loren, das sind Wagen auf Schienen, übernahmen später den Transport des Erzes. In den engen Stollen war der Abbau und das Verladen des Erzes aber sicher eine üble Schufterei. Zum Abschluss betonte Herr Anderlohr wie wichtig die Arbeit der Bergleute war und dass sie sich aufgrund der harten und gefährlichen Bedingungen oft ihre eigene Sprache ausgedacht hatten, um sich verständigen und absetzen zu können. Das fanden wir besonders beeindruckend.
Dieser Ausflug in den Tiefen Stollen Aalen war nicht nur lehrreich, sondern hat uns auch gezeigt, wie hart das Leben unter Tage war. Wir haben großen Respekt vor den Bergleuten und sind dankbar für die Einblicke, die wir an diesem Tag gewinnen konnten.
Theodor Mathieu und Hanno Horger, beide 8a
Bilder: FAG